DACH KM Newsletter:2013-02/(xArtikel) Welche Kompetenzen Wissensmanager brauchen
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Überblick
Unternehmen, öffentliche Verwaltungen und Non-Profit-Organisationen schaffen zunehmend Stellen für eine Profession, die noch vor wenigen Jahren von Datenbank-Administratoren erledigt wurde: dem Wissensmanager. Denn aufgrund der zunehmenden Informationsflut brauchen Unternehmen Mitarbeiter, die das vorhandene Wissen sammeln und verwalten. Ob in Voll- oder Teilzeit, Wissensmanager sind heute in fast jeder Organisation ein Muss. Doch was tun Wissensmanager und welche Anforderungen werden an die Berufsgruppe gestellt? Während in Frankreich der Beruf „Knowledge Manager“ bereits von staatlicher Seite anerkannt wird [1], gibt es im deutschen Raum bisher kein abgestimmtes Berufsbild als Grundlage für die Ausund Weiterbildung sowie die Zertifizierung von Wissensmanagern. Die Initiative der deutschsprachigen Wissensmanagement-Gesellschaften [2] hat sich zum Ziel gesetzt, die Rolle des Wissensmanagers auch in Deutschland zu professionalisieren und ein entsprechendes Berufsbild zu entwickeln.
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Hierzu fand zunächst ein Workshop mit Vertretern aus Wissenschaft und Praxis statt, bei dem von einem ganzheitlichen Verständnis von Wissensmanagement ausgegangen wurde. Dabei wurden acht Aufgabenkategorien für Wissensmanager abgeleitet:
- Strategische Ausrichtung des Wissens und Verankerung des Wissensmanagements im Strategieprozess
- Konzeption und Implementierung eines systematischen Wissensmagements, einschließlich zugehöriger Instrumente
- Unterstützung von Lernprozessen und Kompetenzentwicklung
- Organisationsentwicklung aus der Wissensperspektive
- Unterstützung von Innovationsprozessen
- Optimierung operativer Prozesse aus der Wissensperspektive
- Analyse und Bewertung von Wissensprozessen
- Unterstützung interner Informations- und Kommunikationsflüsse (Wissenstransfer).
Daran anschließend wurden in einer explorativen Studie 30 Stellenanzeigen und Stellenbeschreibungen für Wissensmanager aus den drei Ländern, die den Mitgliedern der Arbeitsgruppe bekannt waren, anhand der obigen Aufgabenkategorien analysiert. Fünf Stellenanzeigen entsprachen nicht dem gesuchten Profil. Es wurden schließlich 25 Anzeigen und SteIlenbeschreibungen, die u.a. die Titel Wissensmanager, Knowledge Advisor, Knowledge Networking Officer, Projektleiter Unternehmensorganisation trugen, unter die Lupe genommen.
Auswertung der Anzeigen
Von den definierten Aufgabenkategorien wurden alle innerhalb der 25 Stellenanzeigen und Profile aufgeführt. Am häufigsten, mit 19 Nennungen, war die Konzeption und Implementierung eines systematischen Wissensmanagements, einschließlich zugehöriger Instrumente als Funktion des Wissensmanagers angegeben worden. Die Unterstützung interner Informations- und Kommunikationsflüsse (Wissenstransfer) wurde 18 Mal genannt. Mit 13 Nennungen folgten die Optimierung operativer Prozesse aus der Wissensperspektive sowie die Unterstützung von Lernprozessen und Kompetenzentwicklung innerhalb des Unternehmens.
Die strategische Ausrichtung des Wissens und die Verankerung des Wissensmanagements im Strategieprozess sowie die Organisationsentwicklung aus der Wissensperspektive wurden jeweils 11 Mal angeführt. Des Weiteren enthielten sechs Stellenanzeigen und Steilenprofile Anforderungen zur Analyse und Bewertung von Wissensprozessen. Die Unterstützung von Innovationsprozessen stellte sich, mit nur fünf Nennungen innerhalb der Stellenprofile eines Wissensmanagers, als die am wenigsten genannte Aufgabe heraus.
Anforderungen an Wissensmanager
Unterscheidet man zwischen produzierenden Unternehmen und Dienstleistu ngsorga n isationen, vorneh m I ich Beratungsunternehmen, ergibt sich folgendes Bild:
Die neun untersuchten produzierenden Unternehmen suchen vor allem einen Wissensmanager, der in der Lage ist, Konzeption und Implementierung eines systematischen Wissensmanagements voranzutreiben und den Wissenstransfer sowie Kompetenzentwicklung und Lernprozesse zu unterstützen. Des Weiteren wird eine Person gesucht, die maßgeblich bei der Organisationsentwicklung mitwirkt sowie operative Prozesse aus der Wissensperspektive optimiert. Weniger häufig genannt wird die Analyse und Bewertung von Wissensprozessen und die Beteiligung bei der Verankerung des Wissensmanagements im Strategieprozess.
Von den sieben untersuchten beratenden Unternehmen sucht die Mehrheit einen Wissensmanager für die Unterstützung interner Kommunikationsund Informationsflüsse. Fast genauso wichtig - mit jeweils vier Nennungen - ist die Mithilfe bei der Verankerung des Wissensmanagements im Strategieprozess und der strategischen Aus-
Literatur
Autor(en)
Klaus North et al.
Silvia Guresz, Manuela Gutmann, Stefanie Merzenich, Isabelle Walinski
Referenz
Dieser Artikel wird mit freundlicher Genehmigung von 'wissensmanagement - Das Magazin für Führungskräfte' und den AutorInnen öffentlich zur Verfügung gestellt, ebenso wie die weiterführende Studienarbeit.
North, K. et al: Welche Kompetenzen Wissensmanager brauchen. wissensmanagement Heft 4 / 2012: 36 - 37