Benutzer:Boris.jaeger/MOOCs - Bedeutung, Ausprägungen, Finanzierung & Rendite

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Hinweis: Dieser Beitrag ist Teil einer Reflexion zur Kurseinheit 'Geschäftsmodelle für Open Courses' des mmc13 – der Open MOOC-Maker Course 2013 - einem angeblich (?) Massiven Offenen Online-Kurs über Massive Offene Online-Kurse (kurz: MOOC - vom engl. Massive Open Online Course). Lizenz: Creative Commons Lizenzvertrag DACH KM wiki


Was ist ein MOOC?

Wie Eingangs schon erwähnt, steht das Kürzel MOOC für "Massive Open Online Courses". Es handelt sich hierbei um ein relativ junges Format für universitäre Lehr- und Lernveranstaltungen im Bereich e-Learning, das auf den vielfältigen und andersartigen Möglichkeiten aufbaut, welche die neue Medien und Technologien zur Unterstützung des Lehrens und Lernens bieten.

Grundsätzlich sollte ein MOOC kostenfrei sein und ohne Zugansvoraussetzungen belegt werden können, denn die dahinterstehende Philosophie lautet: Bessere "Bildung für jeden!" via Internet ermöglichen. Je nach Interpretation der Begriffe "Massive" (Stw.: Dunbar-Zahl), "Open", "Online" und "Course" sind solche Lehr- und Lernformate allerdings unterschiedlich ausgeprägt, was unter anderem auch den zugrundeliegenden Charakter unterminieren kann (Stw.: Online-Zugang und Medienkompetenz der Lernenden, Offene Bildungsresourcen für Lehrende und Lernende, Finanzierung und Rendite der Veranstaltungen).


Hauptaktivitäten beim vernetzten Lernen
(und Lehren)
  • Aggregate: Orierung verschaffen; Inhalte auswählen
  • Remix: Inhalte gedanklich neu verbinden
  • Repurpose: Neue Inhalte konstruieren bzw. verfassen
  • Feed Forward: Neue Inhalte teilen bzw. weiterleiten
(In Anlehnung an Downes, 2011)


MOOC-Extreme: xMOOC vs. cMOOC
  Ausprägung:

  • Massive: passive vs. aktive Teilnehmer (TN)
  • Open: TN- vs. TN- & Resourcenzugang
  • Online: zentrale vs. dezentrale Struktur
  • Course: Vorlesungs- vs. Seminarcharakter

  Fokus:

  • Inhalt vs. Interaktion
  • Wissenstransfer vs. -generierung
  • Skalierbarkeit vs. verbindende Gemeinschaft

  Vergleich:

  • VHS-Kurs vs. gemeines Kolloquium im Netz

MOOC-MindMap(cc) BY-SA Sonja Ringleb
Abb. MOOC - Every letter is negotiable*


Quellen:


MOOC-Extreme: xMOOC vs. cMOOC

Der Ursprungsgedanke (vernetztes Lernen) sowie die Wortschöpfung MOOC liegen im Konnektivismus (engl. connectivism) von George Siemens, der vor allem auf dem Konstruktivismus aufbaut. Um konnektivistisch geprägte Formate von anderen abzugrenzen, werden darauf basierende Veranstaltungen als cMOOC bezeichnet. Damit der Charakter dieser Formate noch mehr zur Geltung kommt, werden auch andere Bezeichnungen dafür diskutiert (z.B. COOL = Collaborative...Learning, POOC = Participatory...). Auf der anderen Seite des MOOC-Kontinuums steht der eher kognitivistisch und behavioristisch geprägte xMOOC (x = extension; in Bezug auf die Kurse der Harvard Universität, deren Onlineversionen in der Kursnummer durch ein zusätzliches x gekennzeichnet sind).

Im Gegensatz zum cMOOC wird bei diesem primär auf zentrale, monologorientierte Instruktion der Lehrenden, mit vorgegebenen Lernzielen und -pfaden für die Lernenden, gesetzt. Beim cMOOC steht der Aspekt dezentraler, dialogorientierter Selbstorganisation der Lernenden mit ihren individuellen Lernpfaden und -zielen im Vordergrund. Lehrende sind hier vor allem Lernbegleiter. Diesbezüglich hat ein xMOOC eher den Charakter einer Vorlesung mit Übung, ein cMOOC den eines Seminars mit Tutorium. Vor der zu Grunde liegenden Philosophie lassen sich xMOOC vielleicht am bestem mit Volkshochschulkursen, cMOOC mit gemeinen Kolloquien, wie man sie von wissenschaftlichen Tagungen oder Hochschulen her kennt, vergleichen.

Entlang des MOOC-Kontinuums werden noch weitere Ausprägungen mit untershiedlichem Fokus diskutiert. Eine Variante, die neben online- auch Präsenzveranstaltungen in das Lehr- und Lernformat mit einbeziet, ist der bMOOC (b = blended; in Bezug auf Integriertes Lernen - vom engl. blended learning). Dadurch erhält ein breites diverses Publikum Zugang zu einer Veranstaltung vor Ort. Diese Art von MOOC ist nicht nur im Hochschulbereich interessant (Stw.: Theorie trifft auf Praxis) sondern lässt sich sicherlich auch in Wirtschaft und Politik bezüglich Innovationen oder Entscheidungsfindung nutzen (Stw.: Open Innovation, Crowdsourcing).

Dies gilt natürlich auch für MOOCs, die ausschließlich online durchgeführt werden. Deshalb werden diese nicht mehr nur im universitären Bereich eingesetzt und diskutiert, sondern auch in unterschiedlichen organisationalen und funktionalen Kontexten erörtert und zum Teil schon realisiert (z.B. in Schulen und Unternehmen, bei Weiterbildungsanbietern, im Innovationsmanagement, bei der Personalbeschaffung oder -entwicklung).


Quellen:


Finanzierung & Rendite bei MOOCs!?

MOOCs bieten ein nicht abzustreitendes Potential zur Verbesserung der allgemeinen Bildungslandschaft - sowohl auf konzeptioneller als auch infrastruktureller Ebene. Wenn MOOCs aber grundsätzlich kostenfrei sein sollten, stellt sich nun für die Veranstalter die Frage der Finanzierung und Rendite. Hierzu bieten sich mehrere Möglichkeiten, einige von ihnen, die auch das Postulat der Kostenfreiheit direkt oder indiret unbeachtet lassen.

In jedem Fall zahlt man dabei aber hoffentlich weniger und erhält dafür eine bessere Bildungsmöglichkeit als üblich, oder? Es bleibt zu wünschen, dass nicht die alten Weisheiten "Was nichts kostet ist nichts!" und "Nur der Tod ist umsonst, und selbst der kostet das Leben." bei den diversen MOOC-Geschäftsmodellen zum tragen kommen. Weiterhin sollte man ganz genau darauf achten, ob MOOCs, die im Rahmen einer Initiative der Unternehmerischen Sozialverantwortung (engl. Corporate Social Responsibility) angeboten werden, letztendlich doch nur den kommerziellen Wert der Teilnehmer schätzen (Stw.: Lockvogelangebote) oder aber durchaus wertschätzend gemeint sind.


Quellen:


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