Scholz: Betriebliche Kompetenzentwicklung durch informelle Lernprozesse...
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+ | Die enorm raschen Entwicklungen am Markt, die daraus resultierenden veränderten Organisationsumwelten sowie die hohen Wettbewerbsanforderungen zwingen Unternehmen zu permanenten Anpassungs-, Innovations- und Lernleistungen, was ihre Anforderung an das Personal für kompetentes Handeln unweigerlich mit sich bringt. Die steigende Informationsmenge, die immer größer werdende Bedeutung des Internets und die zusätzlich immer kürzer werdende 'Halbwertszeit' des Wissens erfordert außerdem permanentes, lebenslanges Lernen der erwerbstätigen Menschen und ein effektives Wissensmanagement. Es genügt heutzutage nicht mehr, dass die Belegschaft innovativer und konkurrenzfähiger Organisationen eine Vielzahl an Qualifikationen erwirbt, sondern vordergründig ist die Befähigung, hinsichtlich neuer Herausforderungen adäquat und professionell zu agieren bzw. zu reagieren. Die Steigerung der Selbstorganisationsdisposition der Belegschaftsmitglieder in Hinblick auf die Lösung unübersichtlicher Problemstellungen aus der Praxis gewinnt somit an enormer Bedeutung und macht eine Institutionalisierung betrieblicher Kompetenzentwicklung unerlässlich. Das sogenannte „Kompetenzlernen“ führt Lern- und Arbeitsprozesse zusammen, wodurch die Lernenden, die für die Entwicklung von Kompetenzen erforderlichen Herausforderungen, überwinden müssen. Diese Art des Lernens unterscheidet sich wesentlich von herkömmlichen Lernprozessen zur Aneignung von Qualifikationen. Informelle Lernprozesse, mit Unterstützung durch webbasierte Wissensmanagement-Tools, bieten nachweislich eine gute Möglichkeit diesen Herausforderungen gerecht zu werden. | ||
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+ | Praktiker stellen nun berechtigter Weise die Frage, wie Unternehmen die notwendige Kompetenzentwicklung forcieren können und welche Rahmenbedingungen bzw. Voraussetzungen zu schaffen sind, damit der gewünschte Lerntransfer gelingt. | ||
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+ | Da über die synergetische Wirkung zwischen betrieblicher Kompetenzentwicklung und informeller Lernprozesse durch den Einsatz webbasierter Wissensmanagement-Tools in arbeitsimmanenten Lernprozessen, mit dem Ziel der betrieblichen Kompetenzentwicklung derzeit weder dokumentierte Praxiserfahrungen existieren, noch entsprechende Ergebnisse in der aktuell verfügbaren Literatur vorliegen, wurden ausgewählte Fachleute dazu befragt, um erste Ansätze und Aspekte für einen möglichst effektiven Praxiseinsatz zu finden. Die Expertise der ausgewählten Spezialistinnen und Spezialisten reicht von Wissensmanagement über Personalentwicklung hin zu neuen Medien in namhaften Unternehmen wie zum Beispiel: Hewlett-Packard, Konica Minolta Business Solutions Austria GmbH, Frequentis AG und Rotes Kreuz. | ||
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+ | Die Befragungsergebnisse bestätigen, dass durch die diversen Funktionen webbasierter Wissensmanagement-Tools zur Kommunikation, Kollaboration, Interaktion und Reflexion betriebliche Kompetenzentwicklung möglich ist und informelle Lernprozesse ausgelöst werden können. Den webbasierten Wissensmanagement-Tools „Blog/Weblog“, „Tagging/Bookmarking“ und „Wikis“ wird hinsichtlich betrieblicher Kompetenzentwicklung durch informelle Lernprozesse ein besonderes Förderpotential zugesprochen. Die grundlegende Voraussetzung dafür ist allerdings in der diesbezüglichen strategischen Verankerung innerhalb einer Organisation zu sehen. Mittels gezielter Maßnahmen lassen sich positive Wirkungen auf den Lerntransfer erzielen. Diese gliedern sich in Maßnahmen betreffend der Organisation, der Lernumgebung und der IT-Infrastruktur. Ebenso können im Rahmen der Entwicklung und Planung, Implementierung und Nutzung der eingesetzten Wissensmanagement-Tools lerntransferförderliche Impulse gesetzt werden. Als besonders wesentlich ist hervorzuheben, dass alle gesetzten Maßnahmen individuell auf die Belegschaftsmitglieder und gleichzeitig auf die Ziele und Anforderungen der Organisation auszurichten sind. Daneben sind Unternehmenskultur und Führungsstil als wesentliche, den Lerntransfer beeinflussende, Rahmenbedingungen zu sehen. | ||
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+ | Die Untersuchungsergebnisse liefern zudem wertvolle Aspekte aus denen ein umfangreicher „Maßnahmenkatalog“ entstand. Dieser stellt eine solide Basis für die Entwicklung konkreter Konzepte hinsichtlich Einsatz webbasierter Wissensmanagement-Tools, mit dem Ziel der Kompetenzentwicklung durch informelle Lernprozesse, im betrieblichen Alltag dar. Gleichzeitig bietet dieser zahlreiche praxisnahe Anregungen betreffend lerntransferförderlicher Faktoren im organisationalen Kontext. | ||
==Autorin== | ==Autorin== | ||
+ | [[Datei:Christiana_Scholz.jpg|220px|thumb|right]] Christiana Scholz, MA BA (Jahrgang 1972) ist neben ihrer Selbstständigkeit als Beraterin, Trainerin und Coachin mit dem Fokus auf betriebliche Lernprozesse als Lektorin bzw. Tutorin am FH-Campus Wien, an der Donau-Universität Krems sowie am BFI Wien und als Konzeptionspartnerin und Vertriebsleiterin Österreich der Blended Solutions GmbH, Berlin tätig. Sie blickt auf rund zehn Jahre Erfahrung im Bereich Personalentwicklung und -management zurück und verfügt über eine Ausbildung zur Trainerin in der Erwachsenenbildung und für eLearning. Aufbauend auf ihr Studium „Personal- und Wissensmanagement“ an der FH Wien absolvierte sie das Masterstudium „Personalmanagement und Kompetenzentwicklung mit Neuen Medien“ an der Donau-Universität Krems mit Auszeichnung. | ||
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Aktuelle Version vom 18. April 2016, 13:57 Uhr
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[Bearbeiten] Titel
Christiana Scholz : Betriebliche Kompetenzentwicklung durch informelle Lernprozesse am Beispiel ausgewählter webbasierter Wissensmanagement-Tools. Krems: Donau-Universität Krems (Masterarbeit), 2012
- Schlüsselwörter: betriebliche Kompetenzentwicklung, webbasierte Wissensmanagement-Tools, Wissensmanagement, Lernende Organisation, informelle Lernprozesse, Lerntransfer
- Hinweis: Die Arbeit war unter den vier Finalisten für den Nachwuchspreis Wissensmanagement 2013, vergeben vom Arbeitskreis Wissensmanagement Karlsruhe e.V.
[Bearbeiten] Inhalt
Die enorm raschen Entwicklungen am Markt, die daraus resultierenden veränderten Organisationsumwelten sowie die hohen Wettbewerbsanforderungen zwingen Unternehmen zu permanenten Anpassungs-, Innovations- und Lernleistungen, was ihre Anforderung an das Personal für kompetentes Handeln unweigerlich mit sich bringt. Die steigende Informationsmenge, die immer größer werdende Bedeutung des Internets und die zusätzlich immer kürzer werdende 'Halbwertszeit' des Wissens erfordert außerdem permanentes, lebenslanges Lernen der erwerbstätigen Menschen und ein effektives Wissensmanagement. Es genügt heutzutage nicht mehr, dass die Belegschaft innovativer und konkurrenzfähiger Organisationen eine Vielzahl an Qualifikationen erwirbt, sondern vordergründig ist die Befähigung, hinsichtlich neuer Herausforderungen adäquat und professionell zu agieren bzw. zu reagieren. Die Steigerung der Selbstorganisationsdisposition der Belegschaftsmitglieder in Hinblick auf die Lösung unübersichtlicher Problemstellungen aus der Praxis gewinnt somit an enormer Bedeutung und macht eine Institutionalisierung betrieblicher Kompetenzentwicklung unerlässlich. Das sogenannte „Kompetenzlernen“ führt Lern- und Arbeitsprozesse zusammen, wodurch die Lernenden, die für die Entwicklung von Kompetenzen erforderlichen Herausforderungen, überwinden müssen. Diese Art des Lernens unterscheidet sich wesentlich von herkömmlichen Lernprozessen zur Aneignung von Qualifikationen. Informelle Lernprozesse, mit Unterstützung durch webbasierte Wissensmanagement-Tools, bieten nachweislich eine gute Möglichkeit diesen Herausforderungen gerecht zu werden.
Praktiker stellen nun berechtigter Weise die Frage, wie Unternehmen die notwendige Kompetenzentwicklung forcieren können und welche Rahmenbedingungen bzw. Voraussetzungen zu schaffen sind, damit der gewünschte Lerntransfer gelingt.
Da über die synergetische Wirkung zwischen betrieblicher Kompetenzentwicklung und informeller Lernprozesse durch den Einsatz webbasierter Wissensmanagement-Tools in arbeitsimmanenten Lernprozessen, mit dem Ziel der betrieblichen Kompetenzentwicklung derzeit weder dokumentierte Praxiserfahrungen existieren, noch entsprechende Ergebnisse in der aktuell verfügbaren Literatur vorliegen, wurden ausgewählte Fachleute dazu befragt, um erste Ansätze und Aspekte für einen möglichst effektiven Praxiseinsatz zu finden. Die Expertise der ausgewählten Spezialistinnen und Spezialisten reicht von Wissensmanagement über Personalentwicklung hin zu neuen Medien in namhaften Unternehmen wie zum Beispiel: Hewlett-Packard, Konica Minolta Business Solutions Austria GmbH, Frequentis AG und Rotes Kreuz.
Die Befragungsergebnisse bestätigen, dass durch die diversen Funktionen webbasierter Wissensmanagement-Tools zur Kommunikation, Kollaboration, Interaktion und Reflexion betriebliche Kompetenzentwicklung möglich ist und informelle Lernprozesse ausgelöst werden können. Den webbasierten Wissensmanagement-Tools „Blog/Weblog“, „Tagging/Bookmarking“ und „Wikis“ wird hinsichtlich betrieblicher Kompetenzentwicklung durch informelle Lernprozesse ein besonderes Förderpotential zugesprochen. Die grundlegende Voraussetzung dafür ist allerdings in der diesbezüglichen strategischen Verankerung innerhalb einer Organisation zu sehen. Mittels gezielter Maßnahmen lassen sich positive Wirkungen auf den Lerntransfer erzielen. Diese gliedern sich in Maßnahmen betreffend der Organisation, der Lernumgebung und der IT-Infrastruktur. Ebenso können im Rahmen der Entwicklung und Planung, Implementierung und Nutzung der eingesetzten Wissensmanagement-Tools lerntransferförderliche Impulse gesetzt werden. Als besonders wesentlich ist hervorzuheben, dass alle gesetzten Maßnahmen individuell auf die Belegschaftsmitglieder und gleichzeitig auf die Ziele und Anforderungen der Organisation auszurichten sind. Daneben sind Unternehmenskultur und Führungsstil als wesentliche, den Lerntransfer beeinflussende, Rahmenbedingungen zu sehen.
Die Untersuchungsergebnisse liefern zudem wertvolle Aspekte aus denen ein umfangreicher „Maßnahmenkatalog“ entstand. Dieser stellt eine solide Basis für die Entwicklung konkreter Konzepte hinsichtlich Einsatz webbasierter Wissensmanagement-Tools, mit dem Ziel der Kompetenzentwicklung durch informelle Lernprozesse, im betrieblichen Alltag dar. Gleichzeitig bietet dieser zahlreiche praxisnahe Anregungen betreffend lerntransferförderlicher Faktoren im organisationalen Kontext.
[Bearbeiten] Autorin
Christiana Scholz, MA BA (Jahrgang 1972) ist neben ihrer Selbstständigkeit als Beraterin, Trainerin und Coachin mit dem Fokus auf betriebliche Lernprozesse als Lektorin bzw. Tutorin am FH-Campus Wien, an der Donau-Universität Krems sowie am BFI Wien und als Konzeptionspartnerin und Vertriebsleiterin Österreich der Blended Solutions GmbH, Berlin tätig. Sie blickt auf rund zehn Jahre Erfahrung im Bereich Personalentwicklung und -management zurück und verfügt über eine Ausbildung zur Trainerin in der Erwachsenenbildung und für eLearning. Aufbauend auf ihr Studium „Personal- und Wissensmanagement“ an der FH Wien absolvierte sie das Masterstudium „Personalmanagement und Kompetenzentwicklung mit Neuen Medien“ an der Donau-Universität Krems mit Auszeichnung.
Kontakt:
COMPETENCE GENERATION - Christiana Scholz, MA BA (Wien)
eMail: scholz@competence-generation.at
Web: www.competence-generation.at
[Bearbeiten] Download
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